ardisoft (wie alles begann)

Ihr habt euch tatsächlich auf die Seite von ardisoft verirrt. Das ist hier keine klassische Software-Entwickler-Seite. Vielmehr schaue ich auf 40 Jahre Hobby-Programmiererei zurück. Hier könnt Ihr mit einem 😉-Auge erfahren, wie alles begonnen hat, was mich angetrieben und was ich alles ausprobiert habe.

Mein Name ist Armin. Lang lang ist es her, als ich als Jugendlicher (mit 18 Jahren) zum ersten Mal mit einem Computer in Berührung gekommen bin. Ihr müsst wissen, dass ich in der ehemaligen DDR aufgewachsen bin. In den Schulen wurden die ersten Computerkabinette eingerichtet, als ich bereits 1985 (nach der 10.Klasse POS) die Schule verlassen hatte.

Doch obwohl ich noch keinen Computer zu Gesicht bekommen hatte, hat mich das Thema schon sehr fasziniert und ich habe mir viel Literatur zum Thema besorgt. Insbesondere das Programmieren hatte es mir angetan. In der Theorie „konnte”  ich bereits BASIC.

Nach Abschluss der Lehre, kaufte ich mir 1987 (immer noch tiefste DDR) meinen ersten Rechner. Ihr müsst wissen, dass man in der DDR nicht einfach in einen Laden gehen und einen Computer kaufen konnte.

Das Objekt meiner Begierde war ein ATARI 800XL. In einer Tageszeitung hatte ich in einer Kleinanzeige einen ATARI 8000XL ausgemacht. Mein Weg führte mich ca. 250 km nach Thüringen. An meinem Ziel angekommen musste ich erst mal warten, weil der Verkäufer noch arbeiten war. Nach einer für mich endlosen Warterei. Endlich. Aber ...

... der Computer war bereits verkauft. Warum? Warum habe ich nicht vorher angerufen, werdet ihr jetzt vielleicht denken. Eine einfache Antwort: Das war die DDR. Telefone waren nicht flächendeckend verfügbar. Betriebe, Behörden und nur sehr sehr wenige Privatpersonen hatten einen Telefonanschluss. Also erfolglos wieder 250 km zurück. 500 km für die Katz.

Enttäuscht wieder Zuhause angekommen, habe ich erfahren, dass in der aktuellen Ausgabe wieder ein ATARI 800XL inseriert ist und zwar nur 30 km entfernt. Sofort bin ich wieder los...

... und dieses mal mit Erfolg 😍. Was für ein Tag.

Endlich hielt ich meinen ersten Computer in den Händen. Ich war so stolz. War ich ein Neerd?

Wie erwähnt war ein ATARI 800XL den ich inklusive Datasette XC12 und 2 Kassetten (4 Spiele und 3 Anwenderprogramme).
Spiele:

  • POLE POSITION ein klassisches F1-Rennspiel
  • SUBMISSION ein witziges Jump&Run - ein typisches Fräulein hinter Gittern. Männchen befreit Fräuleinchen und muss dafür durch Labyrinth
  • an die anderen 2 Spiele kann ich mich nicht mehr erinnern. Möglicherweise waren sie nicht so gut oder vielleicht habe ich nur das Spielprinzip nicht verstanden.

Bei den Anwenderprogrammen geht es mir ähnlich. Von 2 Programmen weiß ich nicht mehr welche es waren. Wahrscheinlich habe ich nicht erfasst worum es geht. Aber es war EIN Programm dabei, das ALLES änderte. Ich spreche von „ATMAS-II” ein wirklich Klasse Assembler. Die Assembler-Programmierung hebte die Möglichkeiten auf ein völlig anderes Niveau.

Und das Ganze habe ich für sagenhafte  3.300,-Mark der DDR  (und das war sehr viel Geld. Wirklich sehr viel! So ca. 4-5 Monats-Einkommen) erworben. Leider sind die Programme, die für den ATARI 800 XL geschrieben habe, verschollen


Während sich nach der „Wende” jeder einen PC kaufte, bin ich ATARI treu geblieben und habe mir am 12.7.1990 einen ATARI 1040 STFM mit Monitor SM124 für 1.098 DM gekauft (die Rechnung habe ich immer noch). Was ich allerdings erst später erfahren habe, ATARI war nicht mehr ATARI. Also ATARI war schon noch ATARI; nur unter einer neuen Führung (Jack Tramiel). Jack Tramiel kam von Comodore zu ATARI. Ausgerechnet Comodore! Waren nicht die ATARIaner und die C64er „Feinde”? Es kommt noch besser. Die Hardwareentwickler des C64 haben den ATARI ST entwickelt und die Entwickler des ATARI 800 XL den Comodore Amiga. Eigentlich hätte ich, um „Treue” zu zeigen, den Amiga kaufen müssen. Aber es ist nun mal so wie es ist.

Jetzt sollte meine Programmiererkariere fahrt aufnehmen. Aber um sooooo richtig loszulegen fehlte mir aber ein vernünftiger Resource-Editor. Für alle, die nicht wissen was das ist.

Ein Resource-Editor ist ein Tool mit dem man den Inhalt von Menüs und Dialogboxen festlegt. Welche Buttons sind wo und wie angeordnet usw. usf.. Heute würde man sagen, es ist ein GUI-Editor.

Der Resource-Editor, welcher dem ST beigelegt war, konnte man/ich kaum gebrauchen. Also begann ich meinen eigenen Resource-Editor (anfangs mit Omikron.BASIC) zu schreiben. Und irgendwie bin ich dabei hängen geblieben. Ich habe es nie geschafft, ein weiteres größeres Projekt in Angriff zu nehmen. Ich war und bin Mr. ResouceMaster.


Im Oktober 1993 wurde der ST durch einen Falcon030 ersetzt. Mit einem wahnsinnigen Speicher von 4 MB. Ja, richtig gelesen 4 Megabyte. Jetzt konnte ich dank der 4 MB auch einen C-Compiler (gnu C++) benutzen. Und das war die eigentliche Geburt vom ResourceMaster. Erstmals hatte ich die Möglichkeit das zu programmieren was ich mir vorstellte ohne irgend welche BASIC-Schranken. Nicht falsch verstehen! Omikron.BASIC mit Compiler war schon ein mächtiges Gespann.


Wenn du es bis hier her geschafft hast, weißt du nun wie ich zum Programmieren gekommen bin. Wenn du jetzt noch wissen willst, was ich alles programmiert habe dann kannst du hie ein bisschen stöbern. Hier unten, auf jeder Seite, findest du immer einen Next-Button. Dieser führt dich ein bisschen durch mein Programmiererleben. Allerdings erhebt der Next-Button nicht den Anspruch die exakte chronologische Reihenfolge einzuhalten (denn die weiß ich selbst nicht mehr so recht).